Coursing EM 2012 Ungarn
Nach mehrmaligem Darüberschlafen sind hier nun unsere Eindrücke von der Coursing EM in Ungarn 2012 resümmiert.
Vorweg: Perfektionismus ist nicht unsere Sache, aber bleibende, positive Eindrücke die man mit so einem Event verbindet bereichern das Leben ungemein.
Auch wenn wir noch der EM 2009 in Tschechien ‚nachtrauern’ – und nicht wegen der Ergebnisse, sondern der im Vergleich zu nachfolgenden EMs hervorragenden Organisation, den Terrains, den engagierten mitarbeitenden Teams und der tollen Stimmung – ja, und auch wegen vieler postiver Überraschungen und couragierten Richter – so hat, wie auch die letzten Jahre Frankreich und Holland, Ungarn Positives bei uns hinterlassen.
Trotz ‚Fragen-verboten’ schon im Vorfeld der Veranstaltung, wussten wir, auf was wir uns einliessen und was wir eventuell erwarten konnten. Und wir taten dies auf eigene Verantwortung 🙂
An dieser Stelle möchten wir uns bei allen bedanken, die den HAK bei diesem Event unterstützt haben, auch wenn sie nicht eng mit ihm verbunden sind, sie haben es möglich gemacht, dass die EM überhaupt ‚über die Bühne’ gehen konnte. Sie haben sich eingesetzt für die Reputation des Landes und haben ihr Bestes gegeben. Auch wenn das im Nachinein für ein Grossereignis dieser Art nicht ganz gereicht hat.
Wir lieben das Land und die Menschen dort – wir lieben die Ungezwungenheit und das laissez-faire.
Wo sonst kann man im Müssiggang an der Donau entlang spazieren, die Hunde am Kieselstrand laufen und baden lassen, sich ins Gras setzen und Picnic machen, fischen, grillen und den Hergott einen guten Mann sein lassen. Hier bei uns ist es auch wunderschön, aber vieles hat seine Ordnung und Regeln, die man nicht immer braucht, aber sich dann doch auch in Ungarn im kleinen Mass hin und wieder wünscht.
Mehr als einmal waren wir versucht, die Hunde einfach abzuleinen in der ‚Pampa’ und fürs Abendessen sorgen zu lassen. Die Weite und die Freiheit ist verlockend – zumindest für uns Touristen 😉
Gut gefallen haben uns auch die Coursingfelder – obwohl ‚brettel-eben’, war Parcour 2 für unsere Hunde genau der richtige Einstieg um sich auszupowern. Der Parcour schien umgesteckt zum Vortag und hatte neben Speed-qualitäten auch einige nette Wendungen. Parcour 1 hingegen war sehr anspruchsovll gesteckt – das Terrain eher klein, viele scharfe Wendungen und Bodenwellen. Auf den Bodenbewuchs schauen wir mittlerweile nicht mehr – es wäre zuviel der Ansprüche.
Die Technik und die Hasenzieher waren zumindest bei unseren Hunden ausgezeichnet – ein Dankeschön an die Teams!
Dass es keine Sattelplätze und keine Chip-Kontrolle am Start gegeben hat, ist ein Manko für eine EM, hat uns aber nicht wirklich gestört, ebenso nicht die Besorgnis um das leibliche Wohl – mittlerweile sind wir an EM-Erfahrungen reicher und sorgen vor. An gewisse Ungereimtheiten werden wir uns wohl nie gewöhnen können, aber damit eben leben müssen. Ebenso wie ‚Kleinigkeiten’, die nicht vorkommen dürfen bei so einer internationalen Grossveranstaltung – und trotzdem passieren – sagen wir: es war schön in Ungarn, wir haben viele Freunde getroffen und neue Leute kennengelernt, es war spannend, aufregend, gleichzeitig ermüdend und manchmal einfach zum resignieren.
‚So ist das in eben in Ungarn’ lassen wir nicht gelten. Ihr könnt es besser! Und es ist schade, dass ihr es nicht gezeigt habt.
Und nun zu den den Magar agarak:
Sie waren fantastisch – alle zusammen! Auch wenn nicht jedes Herrl mit seinem Hund und dem Erreichten zufrieden war. Sie gaben alles und haben uns gezeigt, wie man jagen kann. Reagiert, so wie es im Moment für sie richtig war und alles daran gesetzt, den Hasen zu bekommen. Punkte zählen da nicht, die sind nur für uns Menschen 🙂 Genauso wie Siegertreppchen und Pokale – welchen Hund interessiert das schon.
Die Läufe, die wir gesehen haben waren fantastisch und es ist eine unglaublich grosse Leistungsdichte bei diesen ungarischen Windhunden, die an der EM teilnahmen. Bei den jungen gleichermassen wie bei den ‚alten Füchsen’. Und der Adrenalinspiegel geht jedesmal hoch, sobald sie starten. Wenn wir sie beim Jagen sehen und mitfiebern gibt es keinen Vergleich mit einer anderen Rasse: sie sind einmalig und wir lieben sie dafür!
Und ja, wir freuen uns über die Erfolge unserer Hunde:
Über einen guten ersten und einen traumhaften 2ten Lauf von Csoda und über zwei echt starke Läufe unserer Seniorin Nookie an ihrer mittlerweile 4ten Europameisterschaft.
Wir sind stolz – ohne Zweifel – und wir dürfen das zurecht sein: Hunde, die über soviele Jahre konstant gute Leistungen bringen sind was Besonderes. Und auch wenn man (wiedermal) über Punktevergaben diskutieren kann: wir freuen uns, dass wir dabei waren, bei dieser (wohl vorläufig letzten) EM in Ungarn!
Danke für alle Pic-Copyrights!